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LEHRPLAN

Veränderung im Lehrplan

Sogenannte Rassetafeln wurden im RassenkundeUnterrricht eingesetzt (1)
Nachdem Hitler an die Macht gekommen war, wurde nicht nur in Deutschland, sondern auch an deutschen Auslandsschulen der Lehrplan verändert. Auf diese Weise wollte Hitler die Kinder und Jugendlichen beeinflussen. Hitler war überzeugt: „Ziel der Schule bleibt der nationalsozialistische Mensch.“
Sogenannte Rassetafeln wurden im Rassenkunde-Unterrricht eingesetzt (1)
Rassenkunde

Neu in den Lehrplänen war das Fach Rassenkunde. Dieses wurde ab 1933 in den Biologieunterricht der Deutschen Schule Den Haag eingefügt. Hier lernten SchülerInnen die sogenannte „Rassenlehre”, „Rassenhygiene”, „Vererbungslehre”, die „Judenfrage” und vieles mehr kennen. In der nationalsozialistischen Ideologie werden Menschen unterschiedlichen Rassen zugeordnet – dabei sei die „arische Rasse” die beste und die „jüdische Rasse”, der größte Feind. Arier und Juden stehen somit einander gegenüber. Hierzu sagte Hitler; „Die gesamte Bildungs- und Erziehungsarbeit des völkischen Staates muss ihre Krönung darin finden, daß sie den Rassesinn und das Rassegefühl instinkt- und verstandesgemäß in Herz und Hirn der ihr anvertrauten Jugend hineinbrennt.“ (Hitler, Mein Kampf) Den Nationalsozialisten ging es hauptsächlich darum, die „arische Rasse” rein zu halten. Hitler war wichtig: „Kein Knabe und kein Mädchen die Schule verläßt, ohne zur letzten Erkenntnis über die Notwendigkeit und das Wesen der Blutreinheit geführt zu sein“. Das Fach Rassenkunde und seine Inhalte waren für Hitler also von großer Bedeutung.

Andere Fächer

Auch in anderen Fächern zeigen sich die Veränderungen. So hieß im Geschichtsunterricht eines der zu behandelnden Themen: „Adolf Hitler: Die Rettung Deutschlands“ (Haags Gemeentearchief 989 – ). Viele der im Geschichtsunterricht behandelten Themen sollten den Stolz auf das Vaterland stärken. Hitlers Biographie war den SchülerInnen bekannt. Hitler wurde oft Gott gleichgestellt. In allen Fächern wurde auf Krieg vorbereitet und Hass auf „Feinde“ wurde verstärkt.

Abiturthemen

An der Deutschen Schule Den Haag ist der Einfluss des Nationalsozialismus auf den Lehrplan in den Abiturthemen klar erkennbar. Zum Beispiel waren die Themen:

  • „Das Werden des deutschen Volkes“
  • „Die erzieherischen und volkswirtschaftlichen Aufgaben des nationalsozialistischen Arbeitsdienstes“
  • „Tell an Englishman of Germany in the Third Reich”
  • „Wesen und Ursachen der Volksentartung und ihre Bekämpfungsmöglichkeiten“, Jahresbericht 1935 – 36 (Haags Gemeentearchief 989)

In diesen Arbeiten sollten die Schüler alles Positive über Deutschland und den Nationalsozialismus schreiben. Das Ziel war es den Nationalismus, den Stolz auf Deutschland und insgesamt die Unterstützung für den Nationalsozialismus zu vergrößern.

Die Themen der Reifeprüfung 1941 (2)
(2)
6 – 10 Jahre

Unterrichtsinhalte

Als ich von der Schule heute nach Hause kam, habe ich meinen Vater gefragt, was ein Arier ist. Ich hatte es nämlich zum ersten Mal gehört. Wir haben jetzt Rassenkunde in der Schule. Dabei wird uns beigebracht, dass Arier die Menschen in verschiedene „Rassen“ aufgeteilt sind. Mit Rasse ist gemeint: Wie ein Mensch aussieht und woher er stammt, bestimmt, ob er ein guter oder ein schlechter Mensch ist. Die Arier sollen angeblich die beste „Rasse“ sein und die Juden der größte Feind der arischen Rasse sein. Ich verstehe es nicht. Was ist denn an den Juden anders als an uns? Es hat sich aber noch etwas geändert – meine große Schwester hat es mir erzählt. Nämlich die Abiturthemen. Dorothea meinte, dass sie in ihrem Abitur, positiv über Deutschland und den Nationalsozialismus schreiben musste. „Das Ziel der Schule bleibt der sozialistische Mensch“, meinte Hitler, und das wurde auch in unserer Schule ein Leitsatz.

Quellen

(1) DHM
(2) PAAA